Am Wochenende vom 6.-8. Juli fand der diesjährige Einführungskurs Hochtouren an der Klostertaler Umwelthütte in der Silvretta statt. Vollbepackt mit Eisausrüstung und reichlich Lebensmitteln (die Klostertaler Hütte ist eine Selbstversorgerhütte) starteten wir am Nachmittag ins Montafon. Nach einem längeren Stau erreichten wir dennoch vor Einbruch der Dunkelheit den Parkplatz am Silvretta-Stausee und machten uns umgehend auf unseren ca. 2-stündigen Aufstieg. Bei Nieselregen kamen wir gegen 22.30 Uhr leicht durchfeuchtet am Zielpunkt an.
Gut war, dass eine Gruppe aus 4 Bersteigern der Sektion Tübingen den Ofen bereits ordentlich angeheizt hatte, so dass wir umgehend mit dem Kochen beginnen und unsere durchnässte Kleidung trocknen konnten. Nach einem üppigen Abendessen blieb nicht mehr allzu viel Zeit für Spiele und Tagesplanung. Müde und gut gesättigt suchten alle ihr Bettenlager auf um am Folgetag durchzustarten. Leider begann dieser Tag erneut mit Nieselregen, weshalb wir uns ohne Zeitdruck zunächst um das Beschaffen von Brennholz und dem Thema Ausrüstung (z.B. Anpassen der Steigeisen) kümmern konnten. Die Beschaffung von Brennholz war dahingehend einfach, da im Keller der Hütte reichlich Holz gestapelt war, welches nur zurecht gesägt und gehackt werden musste. Danke an Otto und Bastian!
Nach Besserung der Wetterlage machten sich Oliver und Jörg mit 6 motivierten Jungs auf in Richtung Klostertaler Gletscher. Ziel des Ausbildungstages waren Umgang und Gehen im Weglosen Gelände, sicheres Fortbewegen und Stürzen auf Firnfeldern, Gehen mit Steigeisen und als Gletscherseilschaft sowie Einführung in Sicherungstechniken im alpinen Gelände. Nach erfolgreich absolvierter Ausbildung machten wir uns auf den Weg über den Klostertaler Gletscher in Richtung Schneeglocke (3223m). Auf Grund der erschwerenden Umstände (anstrengendes Gehen im weichen Schnee), der fortgeschrittenen Zeit und dem erneuten Wetterwechsel entschieden wir und bei knapp 3000 Metern zur Umkehr. Schließlich hatten wir bei wieder einsetzendem Regen noch einen Abstieg zu bewältigen.
An der hochalpinen Selbstversorgerhütte angekommen, hieß es wieder Ofen anheizen, Kleidung und Ausrüstung trocknen und Abendessen vorbereiten. Nach gemeinsamem Kochen, Essen und Küchendienst verbrachten wir den Abend mit Spielen und der Planung eines Bouldertischs, welcher seit der diesjährigen Boulderfreizeit im Zillertal in den Köpfen als Idee reifte. Schließlich waren ja auch Boulderer dabei. Diese kamen beim Abstieg sonntags bei sonnigem Wetter noch einmal auf ihre Kosten, da wir am Uferweg des Silvrettasees noch einen grossen Boulderfelsen entdeckten.
Und so machten wir uns zufrieden trotz manch widriger Umstände auf den Heimweg mit der Zielsetzung, die Schneeglocke durchaus nächstes Jahr nochmal in Angriff zu nehmen.
(Text: Jörg, Bilder: Oliver)