Seit 2 Jahren klettere und bouldere ich nun mit Begeisterung bei den Geckos und im Team Bloc unserer Sektion. Ich heiße Johann und bin 12 Jahre alt. Im Juli 2019 stand für mich ein besonderer Höhepunkt bevor: Meine erste Hochtour mit dem Ziel, einen 3000er zu besteigen. Schnell mussten noch steigeisenfeste Schuhe bestellt werden, da es über ein Gletscherfeld gehen sollte. Da es notwendig war, frühzeitig zu starten, durfte ich sogar freitags die Schule früher verlassen ( 😊 ) und saß schließlich aufgeregt im neuen schwarzen DAV-Bus Richtung Alpen. Außer mir waren noch Bastian und Tabea dabei, sowie die Jugendleiter Olli und Sebastian.

Nach der fünfstündigen Fahrt kamen wir am Silvretta-Stausee an, haben Ausrüstung und Verpflegung verteilt und den Aufstieg zum wunderschönen Radsee auf knapp 2500 m in Angriff genommen, den wir nach zwei Stunden gegen 21 Uhr erreichten.

Nach der Errichtung des Lagers in der Dämmerung gab es leckere Maultaschen im Lichte unserer Taschenlampen. Nach diesem aufregenden ersten Tag fiel ich müde in meinem Schlafsack.

Aufgrund der Wetterprognose mit vorhergesagtem Gewitter am Nachmittag standen wir nach einer kurzen Nacht um 5:30 Uhr auf und frühstückten, sodass wir um 7 Uhr mit den ersten Sonnenstrahlen aufbrechen konnten.

Schon bald durchquerten wir das erste Schneefeld, passierten den „Radsattel“ und näherten uns dem „Rauhkopfgletscher“ – ein spannender Moment für mich, denn ich hatte vorher noch keine Gletschererfahrung. Olli testete auf Gletscherspalten, und die Seilschaft marschierte über den relativ weichen Schnee.

Da die Hangneigung zunahm, musste Olli uns mithilfe eines T-Ankers sichern. Nach Passieren des Gletscherfeldes erreichten wir schließlich die „Rauhkopfscharte“. Ab hier kraxelten wir in leichter Kletterei (I/II-) zum Gipfel des „Rauhen Kopfes“ auf 3101m, der uns eine herrliche Aussicht während der Gipfelrast bescherte.

Die ersten Gewitterwolken mahnten zum Abstieg, den wir auf direktem Weg zum Zeltlager antraten. Hier gab es eine wirklich erfrischende Abkühlung, denn wir badeten im eiskalten Radsee. Ein einsetzendes heftiges Gewitter wurde im Zelt überstanden und nach eine stärkenden Portion Nudeln konnten wir den erlebnisreichen Tag mit dem Blick in den tollen Nachthimmel beenden und uns wieder in die Schlafsäcke kuscheln.

Da auch für den letzten Tag wieder Gewitter vorhergesagt wurden, blieb uns nur noch der Abstieg zum Ausgangspunkt meiner ersten Hochtour, die ich in guter Erinnerung behalten werde. Und nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei, wenn Rucksack und Steigeisen und 7 Käse (!) gepackt werden …

Euer Johann

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